Photovoltaik lohnt sich immer doch!

Erstes Beispiel in 51674 Wiehl-Großfischbach

Die Photovoltaikanlage auf dem Haus des Ehepaars Meuter/Werst Bildquelle: Privat



4,68kWp -Anlage auf dem Haus von Isolde Werst und Dr. Franz Meuter

Photovoltaik, also die Stromerzeugung aus Sonnenlicht, wird heute von Vielen abgelehnt. Sie sei nicht mehr zeitgemäß, die Investitionen in die teuren Anlagen würden sich nicht lohnen, sie sei auch gar nicht günstig für den Klimaschutz, denn der Sonnenstrom würde unnütz verpuffen und schließlich sei sie schädlich für die Stromnetze, weil Strom aus der Sonnenkraft über weite Strecken transportiert werden müsse, was mangels dafür ausgebauter Netze zum baldigen Kollaps führe.

So die Kritiker der Photovoltaik! Aber wir glauben, dass all diese Argumente falsch sind und dass Photovoltaik gerade jetzt eine Zukunft hat. Und zwar nicht nur für Idealisten und Klimaschützer, sondern auch für kühle Rechner, Firmen und alle anderen aufmerksame Bürger.

Das wollen wir an Beispielen aus dem Oberbergischen belegen, bei denen zunächst die Investoren zu Wort kommen und ihre Beweggründe erklären können. Wir vom Klimabündnis Oberberg bewerten danach die wirtschaftliche Wirkung der Anlage und ihre Auswirkung auf die Stromversorgung und den Klimaschutz.

Jeder Leser kann dann selbst entscheiden, ob sich Photovoltaik heute noch lohnt - für den Geldbeutel und/oder fürs Klima!
Unser erstes Beispiel ist das Ehepaar  Isolde Werst und Dr. Franz Meuter aus Wiehl-Großfischbach.

Franz Meuter und Isolde Werst schreiben in einem Brief, warum sie sich die Photovoltaikanlage auf ihrem Haus errichten haben lassen:

Warum wir uns die Photovoltaik-Anlage zugelegt haben?

 

Jetzt sind wir stolz und glücklich. Auch ohne die stark reduzierte Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat unsere am 11.3.2015 installierte Photovoltaikanlage mit 4,68 kWp im vergangenen Jahr unseren gesamten Strom-Vorjahresverbrauch in eigener Regie produziert.

Der erzeugte Strom wird als erstes in der Grundversorgung des Hauses genutzt (Kühltruhe, Kühlschrank,Waschmaschine, Herd, Steckdosen). Nach dieser Deckung des Grundbedarfs wird die überschüssige Energie in einem 2 kWh-Speicher bereitgehalten für die Abendstunden (ohne Sonne) und dieser Speicher ist morgens leer.

Wenn die Sonne uns besonders wohl gesonnen ist und sehr viel Strom erzeugt, wird dieser darüber hinaus erzeugte und im Haus nicht benötigte Strom ins allgemeine Stromnetz für 12,5 Cent/kWh eingespeist, aber nur wenn der Speicher voll ist. Für jede nicht aus dem Netz bezogene kWh sparen wir 25 Cent, für jede eingespeiste kWh verdienen wir 12,5 Cent. Übrigens, die gesamte Mehrwertsteuer für die Errichtung der Anlage hat uns das Finanzamt obendrauf geschenkt.
Für weitere Informationen, auch für eine Besichtigung unserer Anlage stehen wir gerne zur Verfügung.

 

Sonne sei Dank!

Isolde Werst      Dr. Franz Meuter

In Zahlen:
Gesamterzeugte Energie                     4461 kWh
Einspeisung ins Netz                            2528 kWh
Strombezug aus dem Netz                  1865 kWh
Eigenverbrauch                                    1933 kWh
Eigenverbrauch bislang in %                     43,3%


Auch die Zeitung berichtetet darüber.
Zeitungsbericht aufrufen

Bewertung und Stellungsnahme durch das Klimabündnis Oberberg:

Mit der erzeugten Jahresenergie durch die Photovoltaikanlage konnten insgesamt 2605,22 Kg CO2 vermieden werden. Der CO2 Emissionsfaktor besagt, dass mit jeder KWh an Strom der konventionell erzeugt wird, auch 0,584 Kg CO2 entstehen.

erzeugte Jahres-Energie in kWh

Vermiedene CO2 Emissionen in Kg

Vermiedene Menge CO2 in m3

 

CO2 Emissionsfaktor in kg/kWh für 2012 Quelle: Umweltbundesamt

spezifische Dichte von CO2 in Kg/m3

4461

2605,22

1317,77

 

0,584

1,977


Die Anlage ist nach Süden ausgerichtet.
Die Jahreskennzahl der Anlage beträgt 4461 kWh/ 4,68kW = 952,2 kWh/kW.
Die Jahreskennzahl ist für oberbergische Verhältnisse sehr gut.
Der Jahrestromverbrauch des Ehepaars Meuter/Werst betrug 3798 kWh.

Eigenverbrauch

1933 kWh

Strombezug aus dem Netz

1865 kWh

Summe

3798 kWh



Die Fotovoltaikanlage hat mit einem Jahresertrag von 4461 kWh mehr erzeugt, als im Haushalt mit 3798 kWh selbst verbraucht wurde.
Von dem Jahresertrag der Photovoltaikanlage mit 4461 kWh sind 43,3% somit 1933 kWh im eigenen Haushalt selbst genutzt worden.
Bezogen auf den Jahresstromverbrauch des Ehepaars Meuter/Werst von 3798 kWh bedeutet dies, dass der Haushalt bezogen auf ein Jahr, sich zu (1933 / 3798 = 0,508) 50.8% selbst versorgen konnte.

Wirtschaftliche Betrachtung:
Obwohl die Einspeisevergütung nach dem "Erneuerbaren-Energie-Gesetz" stark gesunken ist, lohnt es sich doch eine auf den Haushalt zu geschnittene Photovoltaikanlage zu errichten.

Die Einspeisevergütung für Anlagen mit kleiner als 30kWp Nennleistung ist innerhalb von 10 Jahren kontinuierlich von 54,6 Cent im Jahr 2005 auf 12,5 Cent im Jahr 2015 gesunken.

Laut Statistik hat sich der Strompreis innerhalb der letzten 12 Jahre nahezu verdoppelt.

Der wirtschaftliche Gewinn kommt durch 2 Faktoren zustande:

  • Durch die Nutzung des erzeugten Stroms für den Eigenverbrauch.
  • Die Erstellungskosten einer Photovoltaikanlage sind etwa auf 1/3 der  Erstellungskosten vor 12 Jahren gesunken.

 

Aus der Erfahrung die der Verein NOVE e.V. mit Photovoltaikanlagen hat, ist davon auszugehen, dass die Lebensdauer einer Photovoltaikanlage 30 Jahre und mehr beträgt.

Es wäre sehr schön, wenn das aufgezeigte Beispiel Nachahmer finden würde.