Das Klimabündnis Oberberg informiert

Auch Unternehmen aus der Region nehmen die EEG Befreiung in Anspruch


Die Befreiung energieintensiver Firmen von der EEG-Umlage ist in aller Munde. Auch im Oberbergischen gibt es Firmen, die von der EEG Umlage befreit  sind.

 

Das "Klimabündnis Oberberg" hat die amtlichen Listen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle seit 2010 ausgewertet. Die Zahl der EEG-befreiten Oberbergischen Unternehmen steigt. 2010 und 2011 war noch keine Oberbergische Firma von der Umlage befreit, 2012 findet sich GIZEH Verpackungen GmbH & Co KG aus Bergneustadt in der Liste des Bundesamtes und 2013 machten bereits 5 Firmen von der "besonderen Ausgleichsregelung des § 40 ff. EEG", wie es im Beamtendeutsch heißt, Gebrauch.

Die 5 Unternehmen kommen aus der Kunststoff-, aus der Metall- und der Steine- und Erden-Industrie:

 

Werhahn & Nauen OHG, Gummersbach
Schmalenbach Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG, Wiehl
GIZEH Verpackungen GmbH & Co. KG, Bergneustadt
Dörrenberg Edelstahl GmbH, Engelskirchen
Gordopack GmbH, Lindlar

"Es ist legitim, dass Unternehmen, die sehr viel Strom verbrauchen, Vergünstigungsmöglichkeiten nutzen, die der Gesetzgeber geschaffen hat. Die 5 Oberberger Unternehmen sollte man deswegen nicht kritisieren." sagt  Klaus Schweim von NOVE e.V. Ob die Befreiungen von der EEG-Umlage noch in einem vernünftigen Rahmen stehen, muss auf Bundesebene intensiv überdacht werden. "Die Zeche zahlen schließlich Kleinunternehmer und Haushalte." erläutert  Manfred Blumberg von NOVE e.V "Denn nicht nur große Unternehmen sparen gerne Geld. Es sollte schon ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Förderung der Großen und der Kostenverteilung auf andere sein!"

Das Klimabündnis Oberberg überlässt diese Fachdebatte der Bundespolitik, wo das Thema sicher nach der Bundestagswahl erneut ansteht – hoffentlich dann mit klugen Entscheidungen! Für 2014 ist jedenfalls ein weiterer Anstieg der Befreiungen auch für das Oberbergische zu erwarten. Ende des Jahres wissen wir mehr.

 

Was die Oberberger Klimaschützer jedoch enorm stört, ist das öffentliche Klagen von zwei betroffenen Unternehmen über die hohen Stromkosten. Anfang 2013 veröffentlichte die OVZ einen Artikel, in denen die Geschäftsführer der Firmen Dörrenberg und Gizeh Verpackungen sich über die hohen Stromkosten beschwerten und die EEG-Umlage als Ursache dafür ausmachten. Ob die Geschäftsführung von Dörrenberg beim Interview schon wusste, dass sie die -besondere Ausgleichsregelung- für 2013 in Anspruch nimmt? Gizeh Verpackungen hatte Anfang 2013 sogar schon ein Jahr lang Erfahrungen mit der -besonderen Ausgleichsregelung- des EEG.

 

Dass dennoch Kritik am EEG von dessen Profiteuren aufgekommen war, ärgert die Klimaschützer noch im Nachhinein: "Wahrhaftigkeit im Umgang mit der Öffentlichkeit sieht aus meiner Sicht anders aus!" meint Michael Gerhard vom NABU Oberberg und Manfred Fischer –Umweltbeauftragter des Evangelischen Kirchenkreises An der Agger  ergänzt: "Es wäre besser wenn die Unternehmen, die von der Gesellschaft unterstützt werden, dafür schlicht Danke sagen würden!"

 

Die Listen vom Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung und können hier  eingesehen werden.